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800 Jahre Stadt Brilon, 600 Jahre Schützenbruderschaft

05.02.2020 - Das Stadtjubiläum steht auch im Zeichen der Schützengeschichte - 2020, dieses Jahr, feiern die Bürgerinnen und Bürgern das 800 jährige Jubiläum Brilons. Als vor 800 Jahren Erzbischof Engelbert I. der Stadt ihre Rechte und Privilegien verlieh, begann damit eine jahrhundertelange Verflechtungs- und Beziehungsgeschichte zwischen den Menschen und der Stadt selbst. Alles, was seit dem 13. Jahrhundert geschah, ist nicht das Ergebnis von fernen oder abstrakten Entwicklungen.

Viel eher war es die Bürgerschaft, waren es die hier lebenden Bürgerinnen und Bürger, die die Geschicke der Stadt lenkten und Brilon so das Gesicht gaben, welches wir auch heute noch kennen.

Der Briloner Heimatbund – Semper Idem e.V., die Stadt Brilon und das Museum Haus Hövener laden zusammen zu einer Zeitreise durch eben jene Vergangenheit ein. Einmal im Monat betrachten wir mit interessierten Gästen und Einheimischen die verschiedenen Jahrhunderte. Vorträge, Ausstellungen und Präsentationen sollen während des gesamten Jahres immer wieder in Erinnerung rufen, für was die Stadt Brilon eigentlich steht.

Eine 603 Jahre alte Bruderschaft der Schützen darf dabei natürlich nicht unbeachtet bleiben. Schließlich waren es die Mitglieder der Bruderschaft, die einen großen Anteil daran besaßen, dass die Bürgerschaft die erfolgreiche Entwicklung nehmen konnte, die heute hinter uns liegt. Nicht die städtische Administrative war es, die Frauen, Männer und Kinder schützte, sondern diejenigen, die in die Bruderschaft eintraten und ihren Dienst in ihrem Sinne versahen.
Das Wirkungsgebiet der ersten Schützen lag dabei nicht nur im Stadtkern. Über die Mauern, Türme und Tore hinaus bewachten Schützen die Wege, die Handelsrouten und die außerhalb liegenden Höfe. Mehrmals bedurfte es der Schützen, um die Herrschaft der Stadt aufrechtzuerhalten und Konflikte zu lösen.

Es ist ein Glücksfall und die Leistung aller in der Bruderschaft, dass dieses „mittelalterliche Relikt“ Schützen bis heute eine positive Wirkung für die Bürgerschaft besitzt. In der Verwandlung zum Verein wird deutlich, dass auch nach politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen Menschen ihr Umfeld gestalten können. Schlussendlich ist die Bruderschaft von heute ein wichtiges soziales Gebilde. Wir Schützenbrüder schließen uns in ihr zusammen, kommunizieren miteinander, laden Menschen jedes Jahr zum Schützenfest ein und hinterfragen immer wieder, wie wir die Stadt Brilon weiter positiv gestalten können. Grenzen werden so überwunden.

Genau diese Wandlung, diese Metamorphose einer mittelalterlichen Gilde hin zu einem modernen Verein ist es, die der Heimatbund und das Museum verdeutlichen wollen. Beide öffnen ihre Archive und präsentieren durch eine Ausstellung vom 12. bis zum 18. Februar 2020, jeweils von 16:00 - 18:00 Uhr im Hubertus-Saal diese Entwicklung. Vorträge und Filme erlauben uns dabei, einen klaren Blick in die Vergangenheit aber auch Gegenwart und Zukunft zu werfen. Zusammen mit unseren Schützenbrüdern, den Bürgerinnen und Bürgern Brilons und auswärtigen Gästen möchten wir daran erinnern, dass in der Schützenbruderschaft St. Hubertus Brilon etwas geschah, wovon viele Vereine träumen: Die nachhaltige Gestaltung der Gegenwart und Zukunft durch eine traditionsbewusste Bruderschaft. Denn Stadtgeschichte ist auch Schützenkultur.

Wir danken Carsten Schlömer für die Bereitstellung des Bildmaterials.

»Bilder der Veranstaltung


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