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Karl-Heinz Wiesemann wird neuer Bischof von Speyer

20.12.2007 - Papst Benedikt XVI. hat den Paderborner Weihbischof Karl-Heinz Wiesemann zum neuen Bischof des Bistums Speyer ernannt. Das wurde zeitgleich im Vatikan, in Speyer und Paderborn bekanntgegeben.
Der 47 Jahre alte Wiesemann - er wird der jüngste Diözesanbischof in Deutschland sein - tritt die Nachfolge von Anton Schlembach an. Dieser hatte das Speyerer Bischofsamt im Februar zu seinem 75. Geburtstag aufgegeben. Er war fast 24 Jahre Bischof von Speyer, einem der ältesten Bistümer in Deutschland.

Mit dem gebürtigen Westfalen Wiesemann wird nach langer Zeit wieder ein "Nordlicht" Bischof von Speyer. Die acht Bischöfe, die im 20. und 21. Jahrhundert das Amt bekleideten, stammten alle entweder aus dem Bistum Speyer oder dem Bistum Würzburg.

Wiesemann hat seine Jugend im überwiegend evangelischen Herford verbracht. Die Diaspora habe ihn besonders geprägt, sagt der Seelsorger, der für fesselnde Predigten und eine gute Rhetorik bekannt ist. Das katholische Leben in der Heimat sei ein kreatives Feld gewesen, auf dem er schon früh habe Verantwortung übernehmen können. Die Ökumene ist Wiesemann bis heute ein Anliegen. Er wünscht sich eine ernsthafte Suche nach der Einheit. In der Bischofskonferenz gehört er den Kommissionen für Ökumene und Liturgie an.

Nach dem Abitur ging Wiesemann zum Studium nach Paderborn und Rom, wo er 1985 zum Priester geweiht wurde. Nach vier Jahren Vikarszeit im westfälischen Geseke folgte ein weiterer Aufenthalt in Rom. Daraus ging die Doktorarbeit des oft nachdenklichen Theologen hervor, der gern Orgel spielt. Sie trägt den klingenden Titel: "Zerspringender Akkord. Das Zusammenspiel von Theologie und Mystik bei Karl Adam, Romano Guardini und Erich Przywara als theologische Fuge". Dass der künftige Bischof von Speyer musisch ist, zeigt auch die CD "Mit Jesus auf dem Weg". Sie enthält geistliche Lieder. Komponist: Karl-Heinz Wiesemann.

Nach der Promotion wirkte der Geistliche ab 1994 als Seelsorger in Menden-Bösperde, später als Propst in Brilon. Dort schätzten ihn viele wegen eines kollegialen Leitungsstils. 2002 folgte die Ernennung zum Weihbischof. Seit 2003 ist er Domkapitular, seit 2004 Bischofsvikar für die Priesterfortbildung, Berufungspastoral sowie für Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur.


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